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(2/3) Das Schicksal ist unausweichlich! Wyrd bið ful aræd!
(2/3) Das Schicksal ist unausweichlich! Wyrd bið ful aræd!

(2/3) Das Schicksal ist unausweichlich! Wyrd bið ful aræd!

Zweiter Teil der Uhtred-Saga

Der Erfolg Uhtreds lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen. Das Schicksal hatte mit Sicherheit einen großen Anteil daran, war aber nicht alleinig für seinen Lebensweg verantwortlich. Neben seiner großartigen Führungsstärke zeichnete er sich durch einen starken Willen und seinen Mut aus. Falls du den ersten Teil über seine Führungsstärke bisher nicht gelesen hast, empfehle ich dir, dies zu tun. Du findest dort ebenfalls eine kurze Einleitung zu Uhtreds Leben.

Trotze der Angst

Mutig schritt Uhtred voran. Er setzte die Dinge um, die er sich vornahm. Unabhängig davon, ob er selbst Angst hatte, ob Widrigkeiten dazwischen kamen oder ob sich Probleme auftaten. Denn wo manche Menschen der Angst nachgaben und zurückruderten, ergriff Uhtred die Initiative und stellte sich seiner Angst. Getreu dem Motto: Mutig ist nicht derjenige, der keine Angst hat, sondern derjenige, der trotz seiner Angst handelt.

Wir alle kennen die Angst. Wie ein Tier kriecht sie in dir herum, schlägt ihre Krallen in deine Eingeweide, schwächt deine Muskeln, will die Herrschaft über deine Därme bekommen und versucht, dich zum Zittern und Jammern zu bringen. Aber die Angst muss beiseitegeschoben werden.

Uhtred ließ sich nicht von seiner Angst leiten. Er wagte die Schritte, die notwendig waren. Die ihn über kurz oder lang zum Erfolg führten. Ihm zufolge würde keine große Tat ohne Wagnis vollbracht. In seinem langen Leben schlug er viele Schlachten. Und vor jeder einzelnen fürchtete er sich. Kein Mann zöge ohne Furcht in die Schlacht. Egal wie kriegserfahren jemand auch sein möge. Doch eines ließ sich zu Uhtreds Zeiten mit Sicherheit sagen. Der Krieg würde kommen. Und keiner könne sich dem Krieg entziehen.

Sammle Erfahrungen

Theoretisches Wissen muss in der Praxis auf die Probe gestellt werden. Denn all unsere Kenntnisse und Fähigkeiten nützen nichts, wenn sie nicht angewandt werden. Wenn sie in unserem Geiste nach und nach verdrängt werden. Ähnlich einem Buch, das nach dem Kauf im eigenen Bücherregal unberührt verbleibt und verstaubt.

Man kann einem Mann ein Jahr lang die Kriegskunst lehren, ihm die Geschicklichkeit am Schwert und den Umgang mit einem Speer beibringen, und dennoch lernt er in fünf Minuten des Kampfes viel mehr.

Uhtred zufolge stellen Übungen nicht die echte Erfahrung dar. Der Umgang mit Waffen und Schilden möge zwar eine solide Grundlage in der Kriegskunst bilden, doch im wahren Geschehen, im Krieg, zeige sich innerhalb weniger Sekunden, ob das Training Früchte trägt; Leben oder Tot.

Verlasse die Komfortzone

Erfahrungen zu sammeln erfordert Mut und geht mit dem Verlassen der eigenen Komfortzone einher. Denn in ihr fühlen wir uns heimisch und machen es uns bequem. Aber erst in den Situationen, in denen wir uns nicht wohl fühlen und die uns neu sind, werden wir feststellen, wozu wir in der Lage sind. Wir wachsen und dehnen unsere Komfortzone aus.

Um alles zu gewinnen, muss ein Mann alles aufs Spiel setzen.

Das Ergebnis vom Ausdehnen der Komfortzone ist gesteigertes Selbstvertrauen. Indem mehr und mehr Situationen zur Normalität werden, fühlen wir uns immer sicherer und sicherer. Dies sollte das Ziel sein, wenn wir erfolgreich sein wollen.

Strahle Selbstvertrauen aus

Uhtred zufolge werden Schlachten mit Selbstvertrauen gewonnen. Dies erscheint logisch, denn wären wir von einem Kriegsherren mit zitternden Beinen, gesenktem Kopf und wackelnder Stimme genauso eingeschüchtert wie vor einem Kriegsherren mit festem Stand, erhobenem Hauptes und souveräner Aussprache? Nein, vermutlich nicht. Unser Auftreten hängt in großem Maße von unserem Selbstvertrauen ab. Fühlen wir uns wohl, strahlen wir das nach außen. Fühlen wir uns unwohl, ebenfalls. Das steht in Verbindung mit unseren Gedanken, unserem Mindset. Es ist besser, sich selbst positiv zu beeinflussen als innerlich vor Nervosität zu zittern. Wir müssen die anderen denken lassen, dass wir zuversichtlich sind. Fake it till you make it.

Ein lachender Mann, der in den Kampf zieht, ist ein Mann mit Selbstvertrauen, und ein Mann mit Selbstvertrauen flößt seinem Gegner Angst ein.

Gewinn oder Verlust waren nach Uhtred abhängig von Tapferkeit und Vertrauen. Tapferkeit, sich den Herausforderungen zu stellen. Vertrauen in die eigene Handlung. Dabei ist zu beachten, dass manche Situationen nicht im Voraus geplant werden können. Sie tun sich vor uns auf und müssen überwunden werden.

Manchmal ist es unmöglich, Pläne zu machen. Man kommt einfach auf das Schlachtfeld und ergreift jede Gelegenheit, die sich bietet.

Stehe zu deinem Wort

Die Prister der früheren Zeit sprachen mit gespaltener Zunge. Einerseits propagierten sie den Frieden. Andererseits forderten sie die Unterwerfung der Heiden und eine Bekehrung dieser zum Christentum. Wenn es ihnen notwendig erschien, hatten sie keine Skrupel, gewaltsam einen Krieg anzuzetteln. Das ist paradox. Wenn wir etwas von uns geben, dann sollten wir es selbst auch beherzigen.

Du kennst den Zorn der Priester nicht. Sie predigen den Frieden und fordern zugleich den Tod ihrer Gegner.

Zu Zeiten Uhtreds ernteten Männer, die nicht zu ihrem Wort standen, den Titel eines Eidbrechers. Dies war eine Schande, denn was war das Versprechen eines Mannes wert, der bekannt dafür war, seine Versprechen zu brechen? Dem es egal war, ob er jemandem einen Eid gab? Auch in der heutigen Zeit wollen wir doch auf das Wort der anderen vertrauen können, oder nicht? Wenn wir das von anderen verlangen, dann müssen wir selbst auch zu unserem Wort stehen.

Gehe deinen Weg

Die wenigsten Menschen wissen, was jemand anderes durchgemacht hat. Sie sehen nur den Erfolg, haben aber selbst nicht die geringste Ahnung, wie steinig der Weg dorthin war. Oft wird dann nach Dingen gesucht, die es einem leichter machen, den Erfolg des anderen zu entkräften. Sätze wie „Hat der aber ein Glück“ oder „Warum habe ich nicht die gleichen Fähigkeiten wir er?“ werden im Geiste gebildet. Doch kaum jemand wird wirklich erfolgreich geboren.

Was sie nicht sehen würden, waren der Schweiß oder die Narben eines Menschenalters im Krieg.

Der Erfolg eines jeden einzelnen beruht auf harter Arbeit. Uhtred musste sich seinen Erfolg ebenfalls erarbeiten. Viele Jahre lang stand er als Heide unter dem Dienst der Christen. Er musste Leid ertragen. Er musste Drecksarbeit verrichten. Und niemals, unter keinen Umständen, ließ er sich von seinem Vorhaben abbringen. Uhtred ging seinen Weg. Es sah nicht immer aus, als hätte er den richtigen Pfad genommen. Doch das Schicksal meinte es gut mit ihm. Über Umwege kam er letztendlich am Ziel an.

Menschen sehen nur das, was sie sehen wollen.

Manchmal ändern sich die Gegebenheiten und wir stehen vor der Wahl, etwas so oder so zu tun. Nur weil etwas leichter erscheint, mag es nicht die richtige Entscheidung sein. Denn kein Weg wird geradewegs verlaufen. Oftmals sind Schlenker, Kurven, Abzweigungen und Umwege zu nehmen. Aber wer beharrlich dran bleibt und sich selbst treu, wird seine Definition von Erfolg erreichen.

Das Schicksal ist unausweichlich. Wyrd bið ful aræd!

Uhtred von Bebbanburg