Ein Blog über Stoizismus, Bücher und Glück für Menschen, die Weiterentwicklung, langfristigen Erfolg und Zufriedenheit im Leben anstreben.
Veränderungen vorantreiben
Veränderungen vorantreiben

Veränderungen vorantreiben

Wenn uns etwas aus dem gewohnten Geleise wirft, so denken wir, alles sei verloren. Aber dabei beginnt doch nur etwas Neues und Gutes.

Leo Tolstoi

2020 war mitunter ein schweres Jahr für viele Menschen. Nicht wenige verloren ihren Job oder Mitmenschen, hatten Geldprobleme und kamen an die Grenze der Einsamkeit. Es war kein leichtes Jahr! Doch wie so oft können wir wertvolle Erfahrungen aus der Vergangenheit nutzen. Wir sehen Menschen, die viele Jahre in Gefangenschaft oder Konzentrationslagern lebten. Menschen, die als Sklaven brutalste Unterdrückung erlebt haben. Was bitte ist das Jahr 2020 mit Ausgangssperren dagegen? Hart gesagt: Nichts!   

Es gibt Gutes in allem, wenn wir nur danach suchen! Dennoch kommt es immer häufiger vor, dass die Menschen das Negative dem Positiven vorziehen. Wir aber müssen die negativen Gedanken aufgreifen und in etwas Positives umwandeln. Dabei kommt es auf den Blickwinkel an. Von unserem jetzigen Standpunkt aus sehen wir nur Wolken, von einem anderen aber haben wir freie Sicht auf die Sonne. Manchmal reicht es nicht aus, wenn wir nur zwei Schritte zur Seite treten. Dann müssen wir eventuell einen Tagesmarsch in Kauf nehmen.

Aber wie viel schöner wird es dort sein? Welche Veränderung werden wir wahrnehmen? Nehmen wir also eine andere Perspektive für das vergangene Krisenjahr 2020 ein und suchen nach den schönen und guten Momenten. Es wird mit Sicherheit viele Dinge geben, die sich finden lassen, wenn wir nur danach suchen! 

„Ja, ich habe den Job verloren. Aber so habe ich mehr Zeit für andere Sachen. Und außerdem: Den Job habe ich doch sowieso nie wirklich gemocht. Endlich kann ich mir den Job suchen, den ich wirklich ausführen möchte!“  

Jahresvorsätze 

Die Vorsätze für das neue Jahr werden geschmiedet. Wir sind guter Dinge, sie dieses Mal endlich umzusetzen. Motivation ist vorhanden, genauso wie notwendiger Elan. Wir sind bereit, den Vorsätzen ins Auge zu schauen. „Dieses Jahr werde ich wöchentlich joggen gehen!“, nur um beim ersten Schneefall doch in der warmen Wohnung zu bleiben. „Ich werde täglich Sport treiben!“, nicht aber wenn die neue Staffel von meiner Lieblingsserie rauskommt. „Im neuen Jahr werde ich kein Fleisch mehr essen!“, ganz ohne geht es aber auch nicht.

Schnell merken wir, dass eine so drastische Veränderung eben doch nicht so leicht zu erreichen ist wie erhofft. Im Beispiel des wöchentlichen Joggens wird es Tage geben, in denen nicht alles gut läuft, starker Schneefall herrscht, wir den Muskelkater vom letzten Training in den Beinen spüren oder eine Verletzung das Training verhindert. Das ist normal. Wir müssen damit leben. Wir sind Menschen und keine Maschinen. Wichtig dabei: Wir dürfen uns dann nicht schlecht fühlen. Falls wir vom Weg abgekommen sind, müssen wir nur schnell wieder auf diesen zurück.  

Flugmodus 

Die Digitalisierung der Welt bringt Vorteile mit sich – immer und überall erreichbar zu sein. Doch ist das wirklich so gut? Oder machen wir uns von unserem Smartphone abhängig? Wir sollten uns öfters die folgenden Fragen stellen: Brauchen wir diesen Kick, der beim Eintreffen einer Nachricht hochkommt? Ist es notwendig, dass wir immer erreichbar sind? Müssen wir jetzt wirklich Facebook, Instagram oder YouTube öffnen, um nach lustigen Videos zu suchen? Wahrscheinlich nicht.

Was wäre denn die Alternative? Lesen, Philosophieren, Schreiben, Nachdenken, Reflektieren? Nicht wenige Menschen leiden an neuartigen Krankheiten, die auf eine intensive Nutzung von Smartphones zurückzuführen sind. Schon der bloße Gedanke daran, das Smartphone zu vergessen oder einen leeren Akku zu haben, führt zu Schweißausbrüchen oder erhöhtem Pulsschlag. Tauschen wir also Smartphonezeit gegen Freizeit ein und tun etwas Gutes für uns. Das ist nicht nur besser für das Wohlbefinden, sondern auch für Körper und Geist!  

Veränderungen vorantreiben 

Wir müssen das Rad nicht immer neu erfinden. Manchmal müssen wir es einfach nur neu aufsatteln. Mit einem Rückblick auf 2020 können wir uns eine Sache raussuchen, die wir besonders gut gemacht haben. Diese Sache nehmen wir uns im Jahr 2021 vor die Brust und verdoppeln die Anstrengungen, indem wir den Fokus voll und ganz darauflegen. Wir haben nur begrenzte Zeit zur Verfügung. Da ist es wichtig, nicht zu viele Aufgaben vor sich herzuschieben. Der Blick auf das Wesentliche ist entscheidend. Wir müssen Veränderungen selbst vorantreiben!

Nichts hindert die Heilung so viel wie ein ständiger Wechsel der Medizin; keine Wunde wird heilen, wenn eine Salbe nach der anderen ausprobiert wird; eine Pflanze, die oft von A nach B wandert, wird niemals groß werden. Wir müssen den Fokus richtig setzen, die Komfortzone verlassen und Wagnisse eingehen. Nur so werden wir erfahren, welche Talente in uns schlummern und zu welcher Leistung wir fähig sind. Was wäre wohl aus Herkules geworden, wenn es keinen Löwen und keine Hydra gegeben hätte? Mit Sicherheit wäre er heute nicht als Held bekannt. Er wurde erst etwas durch seine Taten.  

Lebe ich so, wie mein Vorbild gelebt hat? Lebe ich nach den Werten, die ich vertreten möchte? 

Verzichte auf Komfort 

Das Schicksal ist eine launische Herrin, der wir erliegen. Wenn wir denken, dass es nicht schlimmer werden könnte, lässt sie uns im Stich und fallen. Wieder wann anders, wenn alles am Schnürchen läuft, greift sie uns zusätzlich unter die Arme. Wir können diesen äußeren Umstand nicht beeinflussen, sondern müssen ihn hinnehmen. Was wir aber tun können, ist das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Wir müssen nicht auf ein schlimmes Schicksal warten, schließlich können wir uns selbst bestimmten Nöten aussetzen. Ob wir auf dem Boden schlafen oder fasten, verhunzte Kleidung tragen oder kalt duschen. Wenn wir das regelmäßig wiederholen, dann fallen uns wirkliche Notstände leichter. Wir sind ja im Training. 

Sich einfach freuen ist wichtiger als alle materiellen Errungenschaften.

Charles Lindbergh

Reflexion und Vergebung 

Weisheit hat nicht unbedingt etwas mit Wissen zu tun. Weisheit zielt darauf ab, einen Verstand zu entwickeln, mit dem kluge Entscheidungen getroffen werden können. Es geht nicht um das Erlangen von punktuellem Wissen, sondern um die Fähigkeit, verschiedene Standpunkte, Gedanken und Denkweisen einnehmen zu können. Daher ist die Macht der Reflexion so wichtig. Sie erlaubt einen Blick hinter die Kulisse. Indem wir in uns hineinhören, nehmen wir Gefühle und Gedanken wahr. Wir Menschen haben die Fähigkeit, den Tag mit all seinen Erlebnissen in unserem Geiste Revue passieren lassen und dabei auf Situationen achten, die sich hätten besser lösen können.

Eventuell ließen wir uns von Gefühlen leiten oder spürten Wut ins uns aufkochen, verpassten diese eine wichtige Chance oder verloren die Sprache in einer hitzigen Diskussion. Was auch immer passierte, wir können sie im Rückblick betrachten. Im Spitzensport ist es selbstverständlich, Videoanalysen der vergangenen Spiele durchzuführen. Spieler und Coaches durchleben die Situation erneut und überlegen, wo eventuelle Fehler gemacht wurden. Eine Reflexion folgt demselben Prinzip, ist einfach und immer anwendbar. 

Es ist viel besser zu vergessen und zu lächeln, als sich zu erinnern und traurig zu sein.

Christina Rossetti

Jeder von uns wird wahrscheinlich einen Menschen im Leben kennengelernt haben, den er nicht sonderlich mag, vielleicht sogar Wut oder Hass gegenüber dieser Person empfindet. Aber wo führt das hin? Wir fühlen uns innerlich aufgewühlt, wann immer wir an diesen jemand denken. Unter Umständen ist es ihm nicht einmal bewusst. Dieses Gefühl liegt einzig und allein bei uns. Wir müssen uns davon befreien, das sind wir unserem Geiste schuldig. Negative durch positive Emotionen austauschen. Schließlich sind wir alle nur Menschen und damit entspringen wir dem gleichen Ursprung, machen wir doch alle Fehler. Daher dürfen wir Abneigung und/oder Ablehnung nicht persönlich nehmen. Wir können diesen Menschen vergeben, Frieden schließen und innere Ruhe finden. 

Veränderungen vorantreiben 

Neues Jahr, neue Jahresvorsätze, neues Glück. Ob das Realität wird oder nicht, hängt von jedem einzelnen selbst ab. Unabhängig von den äußeren Umständen liegt es in der Verantwortung eines jeden von uns, wie wir den Dingen begegnen. Das Leben teilt die Karten aus, ähnlich einem Kartenspiel. Kurzfristig mögen die Spieler mit den besten Karten gewinnen. Langfristig wird sich aber der Spieler mit dem besten Spielverständnis durchsetzen. Kurze Siege sind machbar, auch für Anfänger. Anhaltender Erfolg ist weitaus schwieriger zu halten. Ein Jahreswechsel bietet die Möglichkeit, einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen. Haben wir uns verändert? Haben wir uns verbessert? Was lief gut? Wie können wir das neue Jahr noch erfolgreicher gestalten?